Besitzen Sie ein sogenanntes Smartphone? Heise.de und weitere Quellen berichten von der Entdeckung einer vermeintlichen Spionage-Software "Carrier IQ", welche bereits auf Android-, Blackberry- und Apple-Geräten gefunden worden ist. Laut Angaben der Softwarefirma wurde diese bislang auf etwa 140 Mio. Handys installiert, anscheinend auf Wunsch einiger Mobilfunk-Provider.
Besitzen Sie ein sogenanntes Smartphone? Heise.de und weitere Quellen berichten von der Entdeckung einer vermeintlichen Spionage-Software "Carrier IQ", welche bereits auf Android-, Blackberry- und Apple-Geräten gefunden worden ist. Laut Angaben der Softwarefirma wurde diese bislang auf etwa 140 Mio. Handys installiert, anscheinend auf Wunsch einiger Mobilfunk-Provider.
Viele Smartphone-Hersteller haben inzwischen erklärt, die Software nicht einzusetzen. Laut eigenem Bekunden setzen die deutschen Mobilfunk-Provider diese ebenso nicht ein. Auf den Geräten einiger deutscher Nutzer wurden jedoch bereits verdächtige Spuren des Programms gefunden. Woher die Smartphones bezogen worden sind, ist jedoch noch nicht bekannt.
Gemäß der Stellungnahme von Carrier IQ dient die entwickelte Software der Qualitätssicherung von Herstellern und Netzbetreibern. So kann die Software bei definierten Ereignissen verschiedene Gerätedaten protokollieren. Damit lässt sich die Anwendung offenbar auf die Bedürfnisse von verschiedenen Herstellern und Netzbetreibern anpassen. Sie soll aber auch kritische Informationen wie Tasteneingaben erfassen können. Zudem versucht sich die Anwendung zu tarnen und lässt sich nicht vom Besitzer des Smartphones deaktivieren. Unklar ist bisher, ob und in welchem Umfang die erfassten Daten an Dritte übermittelt werden.
Für Android gibt es inzwischen eine App, mit der man das Vorhandensein des Datenloggers überprüfen kann. Der 
Carrier IQ Detector ist im Android Market erhältlich. Die Nutzung erfolgt natürlich auf eigene Gefahr, da in den Foren von einigen Systemabstürzen berichtet worden ist. Sofern Sie sich unsicher sind, wenden Sie sich lieber an eine Fachperson, Ihren Mobilfunk-Provider oder die Bezugsquelle Ihres Handys. Inwieweit Sie dort eine verbindliche Aussage erhalten ist jedoch fraglich.
Qualitätskontrolle hin oder her, der Skandal an der Sache ist einfach, dass Verbrauchern ungefragt und verschleiert Protokollierungs-Software untergeschoben wird. Ein normaler Nutzer dürfte in den meisten Fällen kaum in der Lage sein (und wohl kaum auf die Idee kommen) solche Spione zu suchen. Selbst wenn deutsche Provider versichern keine Daten zu erheben oder zu empfangen bleibt ein fader Beigeschmack. Können womöglich Dritte eine solche Anwendung aktivieren und auslesen? Weitere Untersuchungen werden dies sicherlich zeigen. Dieses Beispiel zeigt wieder einmal, dass ein handlungsgestärkter Datenschutz wichtig und notwendig ist.
Quellen: Carrier IQ: Ein Detector, weitere Dementis und erste KlagenCarrier IQ: Der Spion, der mit dem Smartphone kam?
