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Ist die Auslagerung von Daten ins Web sicher?

Es ist so komfortabel. Unterwegs, im Urlaub - von überall auf die eigenen Mails, Bilder und Dateien zugreifen zu können. Dank wunderbarer Webangebote geht das inzwischen (fast) problemlos. Einige Beispiele wären die "Cloud" (stark im Kommen), die online Google-ApplikationenDropbox oder auch IMAP-Postfächer.
Aber haben Sie sich schon Mal Gedanken gemacht, wer darauf zugreifen kann und wo diese liegen?


Es ist so komfortabel. Unterwegs, im Urlaub - von überall auf die eigenen Mails, Bilder und Dateien zugreifen zu können. Dank wunderbarer Webangebote geht das inzwischen (fast) problemlos. Einige Beispiele wären die "Cloud" (stark im Kommen), die online Google-ApplikationenDropbox oder auch IMAP-Postfächer.
Aber haben Sie sich schon Mal Gedanken gemacht, wer darauf zugreifen kann und wo diese liegen?

Die Server der meisten Anbieter sind global verteilt. Dies garantiert eine weltweite, optimale Zugriffssicherheit. Wo Ihre Daten letztendlich gelagert sind, können sie nicht steuern. Sicherlich sind Rechenzentren in den allermeisten Fällen hoch geschützte Sicherheitsbereiche, aber Gelegenheit macht Diebe. Nicht nur in persona, auch virtuell über Hackerzugriffe.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die meisten großen Anbieter us-amerikanische Unternehmen sind und diese unterliegen dem "USA Patriot Act", welcher auf Grund der Anschläge vom 11. September erlassen und im März 2010 von Präsident Obama verlängert worden ist.

Dieser besagt (in Kurzform), dass:
- amerikanische Telefongesellschaften und Internetprovider die Daten ihrer Nutzer offenlegen müssen,
- Richter über Abhöraktionen zwar informiert werden müssen, deren Genehmigung jedoch nicht notwendig ist

Dies betrifft auch europäische Ableger von US-Unternehmen (Microsoft Deutschland, Google Deutschland etc.). In den AGBs der Anbieter liest sich das dann etwa so:
"Wir dürfen von Ihnen gespeicherte Daten und Informationen, die wir von Ihnen gesammelt haben an Dritte weitergeben, wenn wir im guten Glauben der Ansicht sind, dass dies notwendig ist."
Aber auch europäische Dienste können auf Anfrage Ihre Daten an us-amerikanische Dienste weiterleiten, dies regelt das "Safe Harbor" Abkommen zwischen den USA und der EU.

Ich habe nichts zu verbergen
Sicherlich haben die meisten von uns nichts zu verbergen, aber wer schützt Sie vor z.B. falschen Datenverknüpfungen? Der unpassende Nachname, ein kurzzeitig falsches Umfeld oder eine verdächtige Überweisung haben in der Vergangenheit schon zu manchen Fehlschlüssen geführt.

Welche Daten sind über Sie gespeichert?
Im Gegensatz zu den deutschen Datenschutzbestimmungen haben Sie global gesehen keinen Einblick in die über Sie gespeicherten Daten, kein Recht auf deren Prüfung und Löschung, sollten sich die Anschuldigungen als unrechtmäßig erwiesen haben. Wer prüft wie lange Daten gespeichert werden? Man liest von 15 Jahren.
Spätestens wenn es einmal nachts an der Tür klingelt oder der geplante USA Aufenthalt schon bei der Einreise ein Ende findet und man sich keiner Schuld bewusst sind, wird man registrieren, dass da etwas falsch gelaufen sein muss. Horrorszenario? Wer weiß ...

Firmendaten gehören in die Firma
Wir sind immer noch der klassischen Meinung, dass persönliche oder firmeninterne Daten in die eigenen vier Wände gehören. Ggf. lassen sich mit einigen Mitteln eigene Lösungen für die Bereitstellung von Daten nach außen realisieren.
Wenn es jedoch eine "Cloud", IMAP-Postfach oder andere Online-Services sein sollen, dann achten Sie darauf, dass Sie diese einem nationalen Anbieter anvertrauen und die Daten in deutschen Rechenzentren liegen. Nur dies gibt Ihnen die Sicherheit, dass diese dem strengeren, deutschen Datenschutz unterliegen.
Zudem sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Daten bereits verschlüsselt auf den Internet-Speicherplatz übertragen werden.

Link:
Googles "Transparency Report" zeigt an wie viele Datenanfragen in jeweiligen Ländern an Google gerichtet worden und wie viel Prozent davon ausgeführt worden sind.

Quelle: ComputerBild, c't 19/2011
Bildquelle: fotolia

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